Blutzucker regulieren
Blutzuckeranstieg nach den Mahlzeiten vermindern
Gerichte mit einem hohen Ballaststoff- und Beta-Glucan-Gehalt enthalten weniger aufschließbare Kohlenhydrate und weniger Kalorien als vergleichbare Speisen mir einem hohen Gehalt an verfügbaren Kohlenhydraten. Deshalb wird im Körper aus der Nahrung weniger Zucker gebildet und der Blutzucker steigt nach den Mahlzeiten weniger stark an.
Diabetes ist mit mehr als 6 Millionen Betroffenen allein in Deutschland von immenser Bedeutung in der Gesellschaft – mit steigender Tendenz. Die Mehrheit der Betroffenen hat einen Typ-2-Diabetes, der eng mit dem Lebensstil und der Ernährungsweise verknüpft ist. Zur Prävention von Diabetes und auch bei einem bestehenden Diabetes ist eine ballaststoffreiche Ernährung ratsam.
Die Deutsche Gesellschaft für Diabetes (DDG) empfiehlt die Aufnahme von 30 bis 40 g Ballaststoffen am Tag und verbindet damit eine wirksame Prävention von Typ-2-Diabetes. Der lösliche Ballaststoff Beta-Glucan aus Gerste ist ein wahres Quellwunder. Er trägt dadurch zu einem vergrößerten Volumen der Speisen bei ohne den Brennwert zu erhöhen. Daher sind beta-glucanreiche Lebensmittel als Ballaststoffquelle besonders empfehlenswert.
Wirkungsweise der Ballaststoffe
Ein geringer und verlangsamter Anstieg des Blutzuckerspiegels nach den Mahlzeiten ist ein wesentlicher Parameter für eine gesunde Ernährung. Beim Verzehr von Lebensmitteln mit einem hohen Anteil schnell verfügbarer Kohlenhydrate, wie beispielsweise Weißmehlprodukten sowie zuckerhaltigen Nahrungsmitteln und Getränken, ist schon kurz nach den Mahlzeiten ein steiler Anstieg der Blutzuckerwerte zu beobachten. Dies geht mit einer erhöhten Insulinantwort einher. Auf Dauer und bei Hinzukommen weiterer Faktoren, wie beispielsweise mangelnder Bewegung, können diese Umstände die Ausbildung eines Typ-2-Diabetes begünstigen.
Ballaststoffreiche Produkte haben den Vorteil, dass neben einer verlängerten Sättigungswirkung eine verzögerte Magenentleerung erzielt wird, sodass eine verlangsamte Nährstoffaufnahme ins Blut erfolgt. Der Blutzuckerspiegel steigt entsprechend verzögert an und ruft eine verringerte Insulinausschüttung hervor.
Wissenschaftliche Bedeutung von Beta-Glucan aus Gerste
Wissenschaftliche Studien belegen, dass bei einem Gehalt von 4 g Beta-Glucan pro 30 bis 80 g verfügbare Kohlenhydrate in einer Mahlzeit der Blutzuckerspiegel verlangsamt ansteigt. Dabei zeigten geringfügig verarbeitete Beta-Glucan-Quellen, wie beispielsweise ganze Gerstenkerne, in Humanstudien eine stärkere Wirkung als hoch konzentrierte Präparate.
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat in der EU-Verordnung aus dem Jahr 2011 für die Auslobung der gesundheitsfördernden Wirkung von Lebensmitteln den höchsten Beta-Glucan-Anteil von 4 g Beta-Glucan pro 30 g verfügbare Kohlenhydrate in einer Mahlzeit als Richtwert empfohlen. Eine Verbesserung der Blutwerte bei einer hohen Zufuhr an Ballaststoffen und Beta-Glucanen bestätigen sich in praktischen Erfahrungen von Patienten mit Typ-2-Diabetes – analog zu den seit Langem bekannten Hafertagen.